Die Milz – ganzheitlich betrachtet

Warum ist die TFM- Milzbehandlung aus Sicht der Chinesischen Medizin so wichtig?

In der Therapeutischen Frauen-Massage schenken wir der Milz eine 20- minütige Behandlung (*).

Die Milzbehandlung wird hier

  • bei Infektanfälligkeit
  • Anämien,
  • aber auch in der Kinderwunschbehandlung,
  • bei Antikörpern gegen Sperma
  • und erhöhten NK-Zellen als sehr wichtig betrachtet.
  • Während der Schwangerschaft findet die Milzbehandlung auch bei (Morgen-)Übelkeit Anwendung.

Betrachtet man es aus dem Blickwinkel der chinesischen Medizin, werden wir gleich feststellen, dass die Milzbehandlung auch in noch viel mehr Bereichen eingesetzt werden kann und positive Einflüsse auf unsere Gesundheit hat.

In der traditionellen chinesischen Medizin geht es bei der Milz immer um den Funktionskreis Milz/ Magen. Es ist also nicht das Organ Milz selbst betroffen, sondern der ganze Funktionskreis. Das zeigt uns, wie eng die beiden Organe zusammenarbeiten. Der Magen ist dabei das Yang-Organ und die Milz das Yin-Organ. Beide zusammen bilden unsere Mitte. Der Funktionskreis Milz/Magen übernimmt in unserem System viele unterschiedliche Aufgaben.

Die Hauptaufgabe der Milz

Die Hauptaufgabe der Milz ist die Verdauung. Verdauung bedeutet hierbei die Umwandlung unserer Nahrung in Qi und Blut. Das bedeutet für uns, wenn wir uns gut ernähren, sorgt die Milz dafür, dass genügend Qi und Blut in unserem Körper vorhanden sind. Dann fühlen wir uns wohl, haben regelmäßig Verdauung, sind ausgeruht und fühlen uns in unserer Mitte. Wir sind nicht müde, sondern kommen gut durch den Tag und bleiben gesund.

Haben wir aber einen MilzQi Mangel (das bedeutet, dass unsere Milz nicht genügend Qi produzieren kann), so kann dies zu Bauchschmerzen, Durchfall, Appetitlosigkeit und Müdigkeit führen.

 

Weitere Funktionen der Milz im Körper

Die Milz hat aber noch viele andere Funktionen in unserem Körper:

„Die Milz regiert das Blut“, sagt die TCM.

Die Milz spielt nicht nur eine wichtige Rolle bei der Blutbildung, sondern sie ist in der Lage, das Blut in ihren Gefäßen zu halten. Für uns bedeutet das, wenn unser Milz- Qi ausreichend ist, fließt das Blut in der gewünschten Konsistenz ausreichend in unseren Gefäßen.

Ist unser MilzQi aber schwach, kann die Milz das Blut nicht mehr in den Gefäßen halten und das Blut tritt aus. So kann es schnell zu blauen Flecken, zu Nasenbluten, zu übermäßigen Menstruationsblutungen, aber auch zu Blutungen im Stuhl und im Urin kommen.

„Die Milz regiert die Muskeln und Extremitäten.“

Die Milz entzieht unserer Nahrung diejenige Energie (=Qi), um alle Gewebe und unsere Extremitäten des Körpers zu nähren und zu unterstützen. Das heißt, haben wir ein schwaches MilzQi, so kann es sein, das das Qi nicht zu den Muskeln transportiert wird und wir fühlen uns schwach, haben schwache Muskeln, eventuell sogar atrophierte Muskeln. Stärken wir das MilzQi, so hilft das, „knackig“ zu werden. In der TCM sagt man häufig, dass ein knackiges (=muskuläres) Gesäß ein gutes MilzQi voraussetzt.

„Die Milz kontrolliert das Aufsteigen des Qi“.

Die Milz schickt das reine Qi, das sie aus der Nahrung zieht, zur Lunge hoch. Dort verbindet es sich mit der Luft, die wir einatmen. Die Lunge verteilt dann das Qi weiter im ganzen Körper.

Das trübe Qi schickt die Milz hinunter zum Darm. Dort wird weiter sortiert, was der Körper noch braucht oder nicht. Was wir nicht mehr brauchen, scheidet der Darm aus.

„Die Milz hält die Organe an ihrem Platz“.

Das heißt, wenn wir eine schwache Milz haben, sinken die Organe nach dem Prinzip der Schwerkraft nach unten und es kommt zu Prolapsen aller Art: das Bindegewebe wird schwach, die Blase oder die Gebärmutter senkt sich, die Augenlider hängen runter oder auch Hämorrhoiden bilden sich aus.

Die Milz öffnet sich im Mund und zeigt sich in den Lippen.“

Die Öffnung für den Funktionskreis Milz/ Magen- ist der Mund. Die Lippen zeigen uns den Zustand unserer Milz. Wenn die Milz gut funktioniert, sind die Lippen rosig und feucht und die Zunge kann die fünf Geschmäcker gut unterscheiden. Die Geschmacksrichtung der Milz ist süß.

Der süße Geschmack regt die Milz-Energie an, hat eine starke, aufbauende und nährende Wirkung auf den Organismus und macht uns gelassen und zufriedener. Schokolade oder andere Süßigkeiten haben also ihren Sinn und geben uns kurzfristige Energie, die uns gerade fehlt.

Über den Mund – durch gesunde Nahrung oder positive Sprache – können wir unseren Körper und vor allem Magen und Milz wunderbar unterstützen!

Wenn die Milz schwach ist, verblassen nicht nur die Geschmacksempfindungen, sondern auch die Lippen. Milzschwäche drückt sich außerdem in trockenen Lippen, fehlendem Appetit und klebrigem Geschmack im Mund aus.

„Die Milz beherbergt den Intellekt“.

Der Intellekt hat seinen Sitz in der Milz und ist für das Denken, Lernen, die Merk- und Konzentrationsfähigkeit zuständig. Sie verdaut nicht nur unsere Nahrung, sondern eben auch alle Einflüsse, die wir im Laufe des Tages sammeln oder die auf uns einströmen. Zu viel Arbeit ohne Pausen, zu viel Computerarbeit, aber auch der Alltagstress im Übermaß schwächen unser MilzQi.

Auch zu viel Grübeln schwächt die Milz und überfordert sie.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Milz in der chinesischen Medizin vielfältigste Aufgaben erfüllt. Wir können sehr leicht erkennen, wie wichtig es ist, gut auf sein MilzQi zu achten.

Damit unser MilzQi stark bleibt, können wir präventiv mit der TFM-Milzbehandlung unsere Patienten perfekt unterstützen.

 

Foto: Samuel Zeller

(*) Die Milzbehandlung wird den Kursteilnehmerinnen im Rahmen des 3-Tage-Seminars vermittelt und es gibt ein Milzmassage-TUTORIAL, das speziell für Laien konzipiert wurde.

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